Immer in Bewegung bleiben! Interview mit Physiotherapeut Robert Schreiner.

Das A und O eines gesunden Rückens ist regelmäßige Bewegung. Das bedeutet eine sportliche Routine in unserem Alltag zu verankern und Bewegung zu einem natürlichen Teil unseres Lebens werden zu lassen. In unserem Interview zum Tag der Rückengesundheit, beleuchten wir gemeinsam mit Physiotherapeut & Medizin Pädagoge Robert Schreiner wie wir uns bzw. unseren Körper gesund halten.

Robert, erzähl uns ein bisschen was zu deinem Werdegang. Wie bist du dorthin gekommen wo du heute stehst, zu einer erfolgreichen Praxis für Krankengymnastik & Massage? Was treibt dich dabei an?

Da müssen wir wohl ein wenig zurückblicken: im Jahr 1975 habe ich die Ausbildung zum Masseur und med. Bademeister in Worms gemacht. Danach arbeitete ich in verschiedenen Praxen und habe nebenbei Fußballvereine betreut u.a. den Verein Darmstadt 98.

Dies bewog mich 1983 hauptberuflich zum SV Waldhof Mannheim als betreuender Physiotherapeut in die 1. Bundesliga zu wechseln. Die dafür notwendige physiotherapeutische Ausbildung machte ich während dieser Zeit berufsbegleitend.

Nach 15 Jahren Profifußball habe ich mich dann entschieden einen neuen Weg einzuschlagen und in Bobstadt eine Physiotherapiepraxis zu gründen. Das ist nun schon 25 Jahre her!

Da bekanntlich nichts so beständig ist wie der Wandel, habe ich vor 5 Jahren mit dem Studium der Medizinpädagogig nochmals meinen Horizont erweitert. Heute gebe ich mein Wissen und meine Praxiserfahrung als Dozent nebenberuflich an die Physiotherapie Schüler:innen der Klinik Worms weiter.


Ein beeindruckender Werdegang. Toll, dass du Dein Wissen & Deinen Erfahrungsschatz an die nächste Generation weitergibst. Auch wir möchten heute von deinen Erfahrungen profitieren und uns mit dir zum Aktionstag der Rückengesundheit austauschen. An diesem Tag wird ja bekanntlich zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden aufgerufen. Rückenbeschwerden können vielfältige Ursachen haben Bewegungsmangel, Übergewicht, Fehlbelastung, einseitige Belastung, genetische Disposition um nur ein paar wenige zu nennen. Welche Kern-Botschaft möchtest Du unseren Lesern heute in dem Thema Prävention von Rückenbeschwerden vermitteln?

Die Kernbotschaft ist simple: immer in Bewegung bleiben, egal in welcher Form!


Die Botschaft hört sich durchaus simpel an – in der Praxis jedoch zeigen die Erfahrungswerte, dass es oftmals erst einer sportlichen Routine bedarf um die Bewegung natürlich in unseren Alltag zu integrieren. Dafür eignet sich der Golfsport ganz gut. Man kann sagen, wir Golfer haben bei regelmäßiger Ausübung des Sports schon mal ein Bewegungsplus. Du bist selbst aktiver Golfer und jede Woche auf dem Platz, würdest du sagen der Golfsport hält gesund?

Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen, Golf ist ein naturverbundener, aktiver Sport der Körper und Geist fit hält!


Super Fazit. Kannst du uns sagen, welche physischen Voraussetzungen ein Golfer:in haben sollte, damit er diesen Sport ohne Probleme ausüben kann?

Ich glaube, diese Frage kann man nicht so banal beantworten, denn Golf ist ein Sport für jedes Alter und kann in unterschiedlichen Intensitätsgraden ausgeübt werden. So ist es beispielsweise in Bezug auf die körperliche Betätigung und „Belastung“ ein Unterschied ob ich 18-Loch zu Fuß gehe oder mit dem Kart fahre, ob ich im Training 1 Korb Bälle schlage oder 4. Unbedingt empfehlenswert ist in jedem Fall das Aufwärmen, das Verletzungen beim Sport vorbeugt. Hierfür eignen sich bspw. Rotationsübungen des Oberkörpers sehr gut die auch mit dem Golfequipment bspw. dem Schläger auf der Range oder dem Platz gut durchgeführt werden können.


Welche Muskulatur und welcher Teil des Skeletts werden Deiner Meinung nach beim Golfen stark beansprucht und bedürfen zur besseren Ausübung des Sports Training?

Beim Golfen werden die Bereiche der Lenden- und Brustwirbel sowie die Wirbelsäule stark belastet. Eine gute aufgebaute Muskulatur in dieser Region ist daher besonders wichtig.

GOLF absolute hat den Mehrwert von begleitendem Fitness Training zum Golfsport gut erkannt und auch gut ausgestattete Studios die dies ermöglichen. Allerdings gibt es sicherlich noch Aufklärungsarbeit wie das gezielte Fitness Training den Sport unterstützen kann. Viele haben ein falsches Bild von Fitness & Kraftsport und nutzen es daher nicht oder zu wenig.


Da können wir dir nur zustimmen. Welche sportlichen Übungen empfiehlst Du Deinen golfenden Patienten grundsätzlich?

  • Übungen für die Rumpfmuskulatur
  • Beine Set-Up Stellung
  • Hüftrotation
  • Schultergelenk Training
  • Hand und Ellenbogengelenk-Mobilisation

Ergänzend zum Golfen eignet sich auch hervorragend das Fahrradfahren oder Schwimmen.

Weiterer Aspekt für Rückenbeschwerden sind Fehlbelastungen und einseitige Belastung. Golfunterricht korrigiert falsche und möglicherweise verletzungsrelevante Bewegungen! Rätst Du Deinen Patienten zum professionellen Golfunterricht, um auch mögliche Verletzungsrisiken zu minimieren?

Ein professionelles Golftraining ist in jedem Fall vorteilhaft sowohl für den Erfolg im Spiel als auch in der Verletzungsprävention, denn Trainer können Fehlbelastungen vorbeugen oder bestehende Fehlbelastungen aufdecken & im Training mit dem Schüler beheben.

Ratsam ist aber auch ein gutes Schuhwerk und evtl. Einlagen um die Korrektur der Beinachse zu gewährleisten.

Robert, vielen Dank für das tolle Gespräch und dass du mit uns deine Perspektive geteilt hast.

Autorin: Myriel Weiland, GOLF absolute Redakteurin

Interview-Partner: Robert Schreiner, Physiotherapeut & Medizin Pädagoge

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