Imker Roland Eberle im Interview!
Wir nahmen den Welttag der Bienen zum Anlass um uns mit Imker Eber im Golfpark Biblis-Wattenheim über seine 30 dort ansässigen Bienenstämme auszutauschen. Denn kaum ein Tier ist so bedeutend für uns Menschen wie die Biene. Sie sorgt für unsere Nahrung und bringt uns durch ihre Verhaltensmuster in der Forschung voran. Ihr Sozialverhalten und ihre Bauwerke sind Innovationstreiber in Technik & Informatik. Die Landwirtschaft könnte ohne sie nicht überleben. Ein faszinierendes kleines Wesen, dass leider mittlerweile zu einer bedrohten Art gehört. Der Lebensraum von Bienen muss geschützt & ausgebaut werden.
Golfanlagen & Bienen bilden daher vielerorts eine rettende Symbiose für den Artenschutz. Auch auf den GOLF absolute Plätzen wird viel Wert auf ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch & Tier gelegt. Neben den natürlichen Ressourcen der Plätze, also den blühenden Arealen, unbefestigten & naturbelassenen Bereichen abseits der Fairways, werden auch gezielt Areale für lokal ansässige Imker & ihr Bienenstämme geschaffen. So auch im Golfpark Biblis-Wattenheim, die von der Imkerfamilie Eberle betreut werden.
Herr Eberle, wie kam es zu der Tatsache, dass ihr Bienvölker heute im Golfpark Biblis Wattenheim stehen?
Ein Golfpark bietet eine hohe Vielfalt an Hecken, Sträuchern, Bäumen & auch Blühstreifen zwischen den Spiel Flächen, perfekte Bedingungen für Bienen, die ihnen Nahrungsquelle und Nistmöglichkeiten bieten. Daher sind wir sehr froh, dass wir bei GOLF absolute die Möglichkeit haben ein „Zuhause“ für unsere Bienenkästen zu finden. Auch für mich persönlich, als golfspielenden Imker, ist diese Symbiose ein absoluter Gewinn.
Golfanlagen & Bienen sind eine rettende Symbiose für den Artenschutz
FAKT 1
Wozu dient der Rauch während des Imkerprozesses?
Der Rauch dient in erster Linie dazu, die Imkervölker in Ruhe durchzusehen. Aus Sicht der Menschen „beruhigt“ der Rauch die Bienen, aufgrund der Tatsache, dass er bei ihnen ein bestimmtes Verhaltensmuster, zur Sicherung ihres Daseins auslöst. Sie ziehen sich in ihre Honigwaben zurück und nehmen so viel Honig in ihren Magen auf wie nur möglich. In diesem „satten“ Zustand sind Bienen erst einmal relaxed bzw. abwartend. Aber warum ist das so?
Aus Sicht der Bienen ist der Rauch „beunruhigend“ da er ein Anzeichen bzw. der Vorbote eines Waldbrandes sein könnte. D.h. für eine potentielle Flucht aus ihrem Zuhause haben sie ihren Magen mit Honig vollgesaugt um an einem anderen Ort einen Neuanfang sicher stellen zu können. Der Honig ist somit zum einen Nahrungsquelle und zum anderen Startkapital.
Was für den Einen nach Beruhigung aussieht ist für den Andren Beunruhigung! Der Rauch – 2 Sichtweisen!
FAKT 2
Wie erzeugen Sie diesen Rauch und wieviel Rauch ist notwendig?
Wir nutzen Pallets aus Olivenkernen, diese haben einen besonderen Duft. Es reicht aus zwei bis drei gezielte Rauchstöße abzusetzen um den ebenen beschriebenen Zustand bei den Bienen zu erzielen. Der sogenannte Smoker wird mit den Pallets befüllt und durch ein integriertes Blasebalg nach dem Anzünden befeuert, somit verteilt sich der Rauch und kann gezielt eingesetzt werden.
Es ist nicht notwendig die Bienen komplett einzuräuchern. 2-3 Rauchstöße reichen aus!
FAKT 3
Was ist Ihnen im Imker Prozess besonders wichtig?
Wir imkern nach Bio Richtlieninen d.h. wir nutzen keine Kunsttsoffe nur natürliche Materialien wie Holz, Metall und Glas. Darüberhinaus verwenden wir keinerlei chemische Hilfsmittel und setzen auf den Naturwabenbau. D.h. dass die Bienen alles selbst bauen müssen und hat den Vorteil, dass der Honig so nur natürliche Stoffe enthält und keine Rückstände aus wachswaben oder ähnlichem.
Naturnahebedingungen & Wertschätung dem Lebewesen gegüber zeichnen einen Bio Imker aus.
FAKT 4
Wie sehen die Arbeiten eines Imkers im Jahresverlauf aus?
Das Leben & Arbeiten der Bienen entwickelt sich phasenweise im Lauf der Jahreszeiten und danach richtet sich auch der Arbeitsablauf der Imkerei. So finden im Winter, wenn Ruhe in das Bienenvolk einkehrt ist, primär das Abfüllen, Labeling und die Vermarktung des Honigs statt sowie Reparaturarbeiten an Holzbeuten und Rähmchen etc.
Im Frühjahr, wenn das Leben in den Bienenkästen zurückkehrt und der Bienenstock wieder größer wird, werden die Honigkästen aufgesetzt. Bis zur Sommersonnenwende erreicht ein Bienenstock in der Regel seine maximale Anzahl an Bienen & verkleinert sich im Anschluss direkt wieder. Zwischen Juni & August wird der Honig in der Regel geerntet und ab September beginnt schon wieder die Vorbereitung des Bienenvolkes auf den Winter. Die Imkerei verlangt viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl und ist ein Prozess, bei dem man nie auslernt. Das ist wohl auch das Spannende daran.
Die zyklische Entwicklung der Bienen im Jahresverlauf bestimmt die Arbeitsabläufe eines Imkers.
FAKT 5
Vielen Dank Herr Eberle, für die spannenden Einblicke in Ihre Arbeit. Ihren Honig kann man im Golfpark Biblis erwerben und Sie trifft man beim Imkern immer mal wieder an ihren Bienenstöcken an der Bahn 25 des C Platzes an. In diesem Sinne auf ein baldiges Wiedersehen.
Wem nun die Bienen genauso am Herzen liegen wie uns, kann sich in seinem heimischen Garten oder auf dem Balkon ebenfalls für einen gesunden Lebensraum der Wildbienen einsetzen indem er z.B. Nistmöglichkeiten schafft & ein Wildbienenhotel baut. Wichtig dabei ist es, unbehandelteMaterialien zu nutzen sowie sich über den Aufbau zu informieren. Viele zum Kauf angebotene Produkte sin zwar schön anzusehen, aber oft ungeeignet für die Tiere, durch beispielsweise zu kleine Löcher, chemisch behandelte Materialen etc.