Wer mit dem Golfspielen beginnen möchte, stellt sich viele Fragen: Wie fange ich am besten an? Welches Equipment brauche ich? Wie oft muss ich üben? Und muss ich eigentlich in einem Club Mitglied sein, um auf den Platz zu dürfen? Unser Beitrag beantwortet die wichtigsten Fragen rund um den Golfsport und gibt Praxistipps für den Einstieg in das – für viele – schönste Hobby der Welt.
Fremde Welt Golfsport?
So manchem Golf-Anfänger oder -Interessierten erscheint der Golfsport wie eine ganz eigene Welt mit komplizierten Regeln und Begriffen. Da gibt es das Grün und das Fairway, ein Tee (was kein Heißgetränk ist), den Driver (der kein Autofahrer ist), den Ranger (der kein Vieh hütet) und vieles mehr. Hinzu kommt die Golf-Etikette, die das Verhalten & auch die Sicherheit auf dem Golfplatz regelt. Wie und womit fängt man da am besten an?
Gründe für den Sprung in das „kalte Wasser“ des Golfsports gibt es genug, schließlich hat dieses Hobby nachweislich positive Effekte für die Gesundheit und dient dem Stressabbau. Ganz zu schweigen von dem tollen Nebeneffekt, dass sich viele Kontakte und Freundschaften ergeben, die in einer wundervollen Umgebung gepflegt werden können. Sich gemeinsam über Erfolge freuen, die Natur genießen, über Technik und Schlägerwahl fachsimpeln – das Golfhobby vereint zu viele schöne Momente, um sie alle aufzuzählen. Deshalb ist es besonders schade, wenn Vorbehalte oder Ungewissheit Golf-Interessierte vom Einstieg abhalten. Um die Scheu vor dem Unbekannten zu nehmen, beantworten wir die wichtigsten Fragen für Golf-Anfänger:
#1 Wie fange ich mit dem Golfspielen an?
Der erste Schritt für jeden Golf-Anfänger ist natürlich ein Schnupperkurs, um sich mit dem Gefühl des Schlägers in der Hand vertraut zu machen. Wer dann richtig einsteigen möchte, bucht einen Platzreife-Kurs. Diese Kurse werden hauptsächlich zur Hauptsaison im Zeitraum April bis Oktober angeboten und dauern nur wenige Wochen. Leihschläger sind in der Regel in den Kursgebühren enthalten. Bei GOLF absolute ist der eintägige Schnupperkurs gleichzeitig der erste Teil des Platzreife-Kurses & setzt bei weiterem Interesse schon den Grundstein für Teil 2. Nähere Informationen zum Ablauf & zur Buchung sind auf der GOLF absolute Seite zu finden.
Die Platzreife-Kurse beinhalten das Kennenlernen aller Schlägerarten und eine Einführung in die wichtigsten Spielregeln und die Golf-Etikette. Dafür gehen die Kursteilnehmer mit einem Pro (einem professionellen Golflehrer) oder einem Ranger (Experten für Golfregeln) gemeinsam über den Kurz- oder Großplatz, damit das Vermittelte greifbar wird.
Hält man dann endlich seine Platzreife-Urkunde in den Händen, hat man die ersten „Berührungsängste“ längst verloren und schon das nächste Ziel vor Augen: die Handicap-Verbesserung!
#2: Welches Golf-Equipment brauche ich am Anfang
Als Golf-Anfänger kann man von der Vielfalt des Golf-Equipments schnell überfordert sein. Am besten macht man es sich leicht und kauft einen Schläger-Halbsatz, der in einem Golf-Bag geliefert wird. Ein Halbsatz beinhaltet 6 Schläger: oft drei Eisen, ein Wedge (meistens das Sand Wedge für Schläge aus dem Bunker), ein Holz (mit dem Golf-Anfänger auch anstelle eines Drivers abschlagen können) und einen Putter für die Schläge auf dem Grün.
Dann sind nur noch ein paar Bälle, Tees und der obligatorische Golfhandschuh vonnöten, und schon ist man mit der Grundausstattung versorgt.
Zu empfehlen sind außerdem eine Regenjacke, Golfschuhe und atmungsaktive Sportkleidung, die man in Schichten tragen kann. Denn gerade auf dem Großplatz ist es notwendig, auf alle Wetterkapriolen vorbereitet zu sein.
#3: Was kostet der Einstieg in den Golfsport?
Natürlich sind für Golf-Anfänger zu Beginn ein paar Investitionen nötig, doch es gibt Möglichkeiten, dabei kostenbewusst vorzugehen. Im Internet findet man viele Golf-Shops mit Angeboten oder Online-Flohmärkte, bei denen man gebrauchtes Equipment kaufen kann.
Die oben beschriebene Grundausstattung – ein Halbsatz, ein paar Bälle, Tees und Golfkleidung – kann so schon für rund 500 Euro erworben werden. Platzreife-Kurse liegen beim Preis zwischen 150 und 300 Euro. Bei GOLF absolute beispielsweise zahlt man den Vorteilspreis von 149,- Euro für einen Platzreifekurs mit 9 Unterrichtseinheiten, freier Nutzung der Golfanlage für einen Monat & Golfequipment in Form von einem Schlägerset & Bällen.
Golf-Anfänger, die mit etwas Unterstützung am Ball bleiben wollen, können außerdem zu Beginn in weitere Aufbaukurse oder Einzelstunden mit einem Pro investieren. Alternativ können für wenige Euro Ballkörbe für die Driving Range geliehen werden. Das Üben dort ist in den meisten Fällen ansonsten kostenfrei (nur manche Clubs erheben eine Rangefee). Auch auf den Übungsgrüns (Putten, Chippen und Pitchen) kann kostenfrei geübt werden. Kostenpflichtig ist dagegen das Spielen auf dem Kurz- oder Großplatz eines Clubs, wenn man dort nicht Mitglied ist. Dann wird die sogenannte Greenfee erhoben. Auf einem 18-Loch-Platz kann sie zwischen 60 bis 120 Euro liegen und kostet am Wochenende oft etwas mehr als unter der Woche.
#4: Muss ich Mitglied in einem Golfclub werden?
Das Schöne am Golfsport ist, dass Golf-Anfänger in dieses Hobby flexibel so viel investieren können, wie sie gerade möchten oder können. Denn die bereits erwähnten Möglichkeiten, umsonst zu üben (auf Übungsgrüns oder der Driving Range) machen es nicht notwendig, direkt viel Geld in die Hand zu nehmen. Auch die Kosten für Greenfees können Golf-Anfänger regulieren. Eine Club-Mitgliedschaft ist für den Besuch eines Kurzplatzes nicht zwingend erforderlich – gegen eine geringe Tages-Greenfee hat man volles Spielvergnügen (eben nur auf „verkürzten“ Bahnen). Möchte man den Langplatz spielen ist eine Mitgliedschaft in einem Golfclub Voraussetzung. Im eigenen Club zahlt man dann keine Greenfee, da dies über den Mitgliedschaftsbeitrag abgegolten ist, möchte man einen anderen Platz als Gastspieler besuchen zahlt man das Greenfee als Nutzungsgebühr.
Golfclub-Mitglieder profitieren von einer Mitgliedschaft, sobald sie regelmäßig auf dem Platz spielen oder an Events wie Turnieren teilnehmen möchten.
Golf-Anfänger sollten sich deshalb über die Konditionen und Vorteile einer Mitgliedschaft informieren oder beraten lassen – bei GOLF absolute zum Beispiel können Mitglieder für eine Gebühr von monatlich nur 195 Euro auf 11 Golfanlagen im Raum Rhein-Main-Neckar-Saar spielen, so oft sie möchten, und alle weiteren Vorteile wie Fitnessräume und Saunen nutzen.
#5: Wie oft sollte ich als Golf-Anfänger üben?
Ein regelmäßiges Training ist für Golf-Einsteiger besonders am Anfang sehr zu empfehlen. Das Wissen um die vielen technischen Details des Golfschwungs könnte sonst schnell wieder vergessen werden. Wie halte ich den Schläger, wie stelle ich mich richtig an den Ball und welche Bewegungen sind für Pitch, Chip oder Putten wichtig? All diese Details und vor allem das Körpergefühl für den Schwung sollten durch regelmäßiges Üben verinnerlicht werden.
Zwei- bis dreimal pro Woche zu üben, ist für Golf-Anfänger eine gute Daumenregel. Dabei kann man das Kurzspiel auf den Übungsgrüns und das Langspiel auf der Driving Range zu Einheiten von etwa 60 Minuten (oder länger) kombinieren. Wer schon etwas erfahrener ist, wird sich nicht daran stören, wenn er mal eine oder gar mehrere Wochen nicht übt – doch für Golf-Einsteiger sind ein wöchentliches Training und gelegentlich eine Runde auf dem Platz optimal.
Top 5 Praxistipps für Golf-Einsteiger
Sie haben die Platzreife in der Tasche und einen Schlägersatz, der darauf wartet, benutzt zu werden – doch wie geht es jetzt weiter? Wir haben fünf Tipps, wie Golf-Einsteiger am Ball bleiben
TIPP 1 : Erwartungen herunterschrauben & Spaß haben
Erwartungen herunterschrauben & Spaß haben: Jeder und jede, die mit dem Golffieber infiziert wurde, kann es bestätigen: Mit den Fortschritten kommt auch der Ehrgeiz! Das ist nicht unbedingt von Nachteil, schließlich tragen positive Erfolge beim Golfspiel zur Motivation bei. Trotzdem sollten vor allem Golf-Anfänger ihre Erwartungen herunterschrauben und nicht den Spaß am Spiel aus den Augen verlieren! Verbissenheit und Frustration können das Golfspiel sonst schnell zu einer Tortur werden lassen. Wer dagegen an seinem mentalen Spiel arbeitet (ein Beitrag dazu hier) und den Leistungsdruck mindert, wird länger und mehr Freude an diesem Hobby haben.
TIPP 2: Trainieren – aber bitte vielseitig!
Golf-Anfänger sollten regelmäßig, doch auch vielseitig üben. Viele Einsteiger verbringen oft Stunden auf der Driving Range, dabei sind die Bedingungen dort nicht mit denen auf dem Platz zu vergleichen (man denke, an unebene Bodenverhältnisse, Hänge, Hindernisse und vieles mehr). Das Training sollte aus einer Mischung von Driving Range (langes Spiel), Übungsgrüns und Kurzplatz (kurzes Spiel) und am besten gelegentlichen Auffrischungskursen bestehen. Dort treffen Golf-Anfänger auch Gleichgesinnte, können sich austauschen, erste Kontakte knüpfen und zum Üben auf Kurz- oder Großplatz verabreden. Zusätzlich zum Üben auf der Golfanlage sollten außerdem ein begleitendes Muskelaufbautraining und Dehnübungen auf dem Trainingsplan stehen – ob im (clubeigenen) Fitnessstudio oder zuhause.
TIPP 3: Mit anderen auf den Platz gehen
Jeder Golf-Anfänger wird es schnell merken: Im Vergleich zur Driving Range ist das Spielen auf dem Platz etwas völlig anderes! Hier kommt erst das richtige Gefühl des Golfspiels auf. Schließlich müssen Hindernisse umspielt, Schläge gezählt und Regeln und Etikette korrekt befolgt werden. Deshalb ist es für Golf-Einsteiger wichtig, oft auf den Platz zu gehen, und zwar am besten mit verschiedenen Flightpartnern. Gerade für Golf-Einsteiger lohnt sich auch eine 9-Loch-Runde, damit die Herausforderung überschaubar bleibt. Denn auch hier gilt: Auf dem Platz sollte man sich nicht ärgern, sondern Spaß haben!
TIPP 4: Trainieren mit einem Pro
Grifftechnik, Standposition, Hüftrotation und Rhythmus – dies sind nur einige technische Details, die zum Golfschwung gehören. Wegen der Komplexität des Bewegungsablaufs ist gerade für Golf-Einsteiger ein regelmäßiges Training mit einem Golf-Pro – in Einzel- oder Gruppenstunden – ratsam. So kann man verhindern, dass sich falsche Umsetzungen einschleichen. Viele Golf-Pros arbeiten mit Videoanalysen und können Dinge erfassen, die das bloße Auge nicht sieht. Golf-Einsteiger erhalten damit ein handfestes Feedback und Hinweise zu Korrekturen. Auch zu golfspezifischen Übungsdrills können Golf-Pros fundierte Empfehlungen aussprechen.
TIPP 5: Tiger & Rabbit-Turniere
Besonders empfehlenswert sind für Golf-Einsteiger sogenannte Tiger & Rabbit-Turniere. Sie bieten Golf-Einsteigern die Gelegenheit, „Turnierluft“ zu schnuppern, ohne mit großem Leistungsdruck verbunden zu sein. Denn bei einem Tiger & Rabbit-Turnier wird ein Flight aus 3-4 Golf-Einsteigern (Rabbits) von einem erfahrenen Spieler (Tiger) begleitet. Der Tiger steht mit Rat und Tat zur Seite, gibt nützliche Tipps (was bei „echten“ Turnieren verboten ist) und hilft zum Beispiel bei Regelfragen. So bekommen Golf-Einsteiger ein Gespür für den Turnierablauf und können ein Tiger & Rabbit-Turnier dafür nutzen, ihr Wissen um Spielregeln und Golf-Etikette zu vertiefen. Gleichzeitig kommen sie in Kontakt mit Gleichgesinnten und finden vielleicht neue Partner für die nächste Platzrunde.
Last but not least: Hilft mir jemand?
Wer immer noch nicht überzeugt ist, dem sei noch ein Grund genannt, um mit dem Golfspiel anzufangen: Golfspieler sind eine sehr freundliche verschworene Gemeinschaft!
Vielleicht liegt es daran, dass Freud und Leid dieses Hobbys zusammenschweißen oder dass sich jeder noch an die eigenen „holprigen“ Anfänge erinnert. Auf jeden Fall gibt es keinen Grund für Golf-Einsteiger Scheu zu haben, andere um Hilfe zu bitten. Golf-Pros stehen mit Rat und Tat für alle technischen Fragen zur Verfügung, und auch Club-Mitarbeiter haben immer ein offenes Ohr.
Organisierte regelmäßige Golfrunden (zum Beispiel „Damengolf“, „Seniorengolf Ü60“), können auch helfen, eine Routine zu etablieren und Ansprechpartner zu finden – hingehen lohnt sich auf jeden Fall! Denn die meisten Golfer sind sehr hilfsbereit und empfangen alle, die auch vom Golffieber gepackt wurden, mit offenen Armen. Auch in den Clubs von GOLF absolute finden regelmäßig Tiger&Rabbit-Turniere sowie Kurzplatzturniere speziell für Golfeinstieger statt, um in die Golfgemeinschaft hineinzuwachsen – im aktuellen Spielplan sind alle Turnierdaten der 11 Golfanlagen zu finden, damit der Sprung ins „kalte Wasser“ des Golfsports ein leichter wird.
Autorin: Sabine Biskup, Freie Redakteurin
www.sabinebiskup.com